Zugang zum Kapitalmarkt für KMU durch Investment Token als Instrument für liquide Private Equity Investitionen

Außerhalb einer regulierten Börse haben deutsche Kapitalgesellschaften keinen Zugang zum Kapitalmarkt. Sie sind vielmehr darauf angewiesen, einzelne Investoren zu finden, die meist entweder Gesellschaftsanteile übernehmen oder Darlehen gewähren. Der Zugang zu einer deutschen Börse ist sehr eingeschränkt im (BaFin-) regulierten Kapitalmarkt. Es haben nur Aktiengesellschaften Zugang, die ein gezeichnetes Mindestkapital von 1.250.000 € ausweisen sowie weitere Bedingungen erfüllen. Das soll zwar durch das neue „Zukunftsfinanzierungsgesetz“ geändert werden, das am 19. August 2023 von der Bundesregierung verabschiedet wurde und noch in diesem Jahr in Kraft treten soll. Demnach soll u.a. ein Börsengang mit EUR 1 Million statt wie bisher EUR 1,25 Millionen Eigenkapital möglich werden, steuerliche Erleichterungen für Investoren und flexiblere Mitarbeiterbeteiligungsmodelle ermöglicht werden.

Dennoch ist die Hürde für die meisten Unternehmen zu hoch. Für die meisten Startups und andere dynamische Unternehmen, die mit kleinem Budget arbeiten und standardisierte, günstige und vor allem schnelle Lösungen brauchen, bleibt der Börsengang keine Option.

Diese Unternehmen sind bislang auf Banken oder einzelne Investoren und einen dementsprechend intransparenten, mehr oder weniger auf gut Glück basierenden Private Placement bzw. M&A Prozess angewiesen. Das deutsche Gesellschaftsrecht und Steuerrecht fördert nach wie vor einen umständlichen, papierbehafteten Investment Prozess, den die Beteiligten scheuen. Dieser Prozess ist langwierig und teuer, weil M&A Berater, Juristen, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater vorab bezahlt werden müssen. Institutionelle Investoren verfolgen daher kaum kleiner Deals unter EUR 25 Millionen Volumen. Deshalb können viele Unternehmen ihr Potential nicht heben.

Die Unternehmensfinanzierung wird in Zukunft durch die Bereitstellung von Onlinemarktplätzen auch für kleine und mittlere Unternehmen möglich. Die Darlehens- oder Beteiligungsverträge werden durch Softcontracts digitalisiert und die Rechte und Pflichten aus solchen Verträgen in Investment Tokens verkörpert. Diese Tokens werden auf einer unveränderbaren Blockchain im Namen des Berechtigten gespeichert und können auch nach bestimmten Voraussetzungen gehandelt werden. Dadurch profitieren nicht nur die Unternehmen von schnellem Zugang zu Kapital, sondern auch Investoren, die einen schnellen Überblick durch ein Informationsblatt über die Emissionen von Unternehmen erhalten, sondern durch die Handelbarkeit auch ein liquides Anlageinstrument erhalten, das es bislang in dieser Form nicht gib. Damit wird der Kapitalmarkt in Deutschland revolutioniert. Selbstverständlich nach dem neuesten Stand der Technik, insbesondere der Sicherheitstechnik und dem geltenden Aufsichtsrecht.

Zusätzlich kann der Marktplatz durch Dienstleister wie bitscrunch sicherer gemacht werden. bitscrunch ist eine „Kryptopolizei“, die sogenannte „Leerverkäufe“ bzw. „Wash Trades“ auf Token Börsen identifizieren und durch „Whistleblowing“ Schaden von den Teilnehmern abwenden soll.